Stefan Rohrbach

Interview mit Coach – Stefan Rohrbach

Was hat dich dazu bewogen, dass du heute als betriebl. Mentor unterwegs bist?
Ich darf mittlerweile seit 14 Jahren in der Führung tätig sein. Bei dieser Tätigkeit begeistert mich die Arbeit mit Menschen. Dies hat mich vor ein paar Jahren dazu bewogen, ein «EMBA in Leadership und Management» zu absolvieren. Bei dieser Weiterbildung kam ich zum ersten Mal richtig in Kontakt mit Coaching/Mentoring, was mich von Beginn weg unheimlich fasziniert hat. Da ich in meiner Haupttätigkeit seit mehreren Jahren zusätzlich auch als Mentor in verschiedenen Programmen tätig sein darf, hat mich die Ausbildung zum «Betrieblichen Mentor mit eidg. FA» sofort angesprochen.

Die 1 ½ Jahre waren sehr spannend und ich bin der Überzeugung, dass ich durch die Erkenntnisse aus dieser Weiterbildung auch sofort Wirkung erzielen konnte in meinem Umfeld. Als betrieblicher Mentor habe ich gelernt, viele Dinge viel bewusster zu erkennen und anzupacken, sei dies für mich selbst aber auch in meinem Umfeld. Und dabei macht es mich natürlich sehr stolz, wenn ich sehe, dass Menschen aus dem Verbinden der Erkenntnisse in dieser Ausbildung und meiner Erfahrung profitieren können.

In welchen Bereichen bist du heute genau unterwegs?
Ich habe eine Haupttätigkeit bei einem Grosskonzern und darf dabei seit mehreren Jahren in der Führung tätig sein. In diesem Konzern stelle ich mich auch seit mehreren Jahren als Mentor in verschiedenen Programmen zur Verfügung, konzipiere und leite interne Seminare und darf Talent Management Programme mitgestalten. Zudem bin ich seit rund 2 ½ in einer Nebentätigkeit als «Coach und Consultant» unterwegs. Diese Nebentätigkeit beinhaltet derzeit die Begleitung von Personen sowie Referate und Workshops zu Themen wie Change Leadership, Talent Development, Teamentwicklung, NewWork, etc.

In diesen verschiedenen Funktionen trage ich auch immer verschiedene Hüte. Im operativen Tagesgeschäft bin ich häufig Trainer, d.h. ich bilde Leute aus in fachlichen Themen. Ich bin aber auch Mentor in Bezug auf die Weitergabe von eigenen Erfahrungen und Wissen sowie dem Aufzeigen von weiteren Entwicklungsmöglichkeiten. Ich darf zudem aber auch Coach sein, wenn es darum geht, Mitarbeitende oder Coachees aus meiner Nebentätigkeit zu begleiten, damit sie ihren Weg und die für sie passenden Lösungen zu ihrem Thema finden.

Die Ausbildung zum «betr. Mentor mit eidg. FA» hat mir ermöglicht, diese verschiedenen Hüte bewusst zu tragen und einzusetzen. Und genau das macht mir nach wie vor unheimlich Spass. Ich fühle mich erfüllt, zufrieden und motiviert, wenn ich durch meine Erfahrung, mein Netzwerk und meine Ausbildungen Menschen und Unternehmen bei deren Weiterentwicklung unterstützen kann.

Welches sind aus deiner Sicht die Chancen und Risiken des Tätigkeitsfelds eines betriebl. Mentors?
Aus meiner Sicht überwiegen die Chancen ganz klar. Der Stellenwert für die Begleitung von Menschen als Mentor oder Coach wird aus meiner Sicht immer wichtiger. Wenn es z.B. um Führungsthemen geht ist es unter New Work zentral, dass die Führungskraft sich selbst gut kennt und sein Verhalten und seine Tätigkeit reflektieren kann. Und für diese Reflexion ist ein betrieblicher Mentor als Sparringpartner sehr wertvoll und ermöglicht durch gezielte Fragen bereichernde Perspektivenwechsel.

Die Ausbildung zum betrieblichen Mentor zeigt dabei auf, wie eine solche Begleitung gezielt und mit Wirkung erreicht werden kann. Schon nur die systemische und konstruktivistische Sichtweise ist unheimlich wertvoll, um nicht immer das Gefühl zu haben, man kenne selbst die Lösung schon lange und man wisse ja eigentlich, wie es geht.

Ein Risiko sehe ich keines, ausser vielleicht dass die Tätigkeit eines betrieblichen Mentors oder Coachs teilweise immer noch falsch eingeordnet wird. In einigen Köpfen ist nach wie vor verankert, dass man versagt haben oder ein Problem haben muss, um einen Coach/Mentor aufzusuchen (also eher negativ behaftet). Das ist aber natürlich nicht so, sondern der Austausch mit einem Coach/Mentor ist eine professionelle Zusammenarbeit zur Erreichung von anspruchsvollen Zielen für mehr Erfolg, Zufriedenheit und Selbstbewusstsein.

Welche Rolle spielt die sca für dich in deinem Wirken?
Als Berufsverband der professionell arbeitenden Coaches und betrieblichen Mentoren und Mentorinnen bezweckt die sca, diesen Berufsstand und die Möglichkeiten der Öffentlichkeit aufzuzeigen. Ganz viele Personen und Organisationen anerkennen eigentlich die zunehmende Wichtigkeit dieser Tätigkeiten, wissen aber trotzdem sehr wenig darüber. Und hier hat die sca eine wichtige Aufgabe, welche sie zugunsten der Mitglieder:innen sehr gewissenhaft und professionell wahrnimmt. Im Vorstand sind wir laufend daran, Partnerschaften, Kooperationen und Möglichkeiten zu suchen, welche einerseits den betrieblichen Mentor in Organisationen oder der Öffentlichkeit positionieren und anderseits unseren Mitgliedern einen Mehrwert bieten können.

Du engagierst dich als Vorstandsmitglied bei der sca. Was möchtest du mit deinem Einsatz bewirken?
Die sca gibt es seit über 20 Jahren. Sie ist also einerseits sehr etabliert und anderseits trotzdem laufend in Bewegung. Da ich vom zunehmenden Stellenwert der beruflichen Mentoren und Mentorinnen absolut überzeugt bin, motiviert es mich, zusammen mit den Vorstandskollegen und -kolleginnen einen Teil zur Weiterentwicklung der sca und des Berufsstandes beitragen zu können.

Ich selbst konnte mir über die vergangenen Jahre Erfahrungen erarbeiten und ein breites Netzwerk ausbauen, welches ich nun sehr gerne der sca zur Verfügung stelle um Verbindungen herzustellen. Aber selbstverständlich profitiere ich auch von dieser Tätigkeit in der sca. Ich bin seit einem Jahr dabei und durfte in diesem Jahr der Vorstandstätigkeit weitere, sehr bereichernde Erfahrungen sammeln und ich konnte mein Netzwerk mit sehr interessanten Personen und Organisationen erweitern. Aus meiner Sicht somit Win-Win (ich hoffe natürlich, dass meine Vorstandskollegen und -kolleginnen das auch so sehen ;-)).

Für die SCA, Sonja Kupferschmid

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