Lotte Elderhorst

Interview mit Lotte Elderhorst – betriebliche Mentorin mit eidg. Fachausweis

Lotte Elderhorst absolvierte erfolgreich die Ausbildung zur betrieblichen Mentorin mit eidgenössischem Fachausweis und kann ihre Erfahrung im HR nachhaltig nutzen, um Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Wir haben bei ihr nachgefragt, was sie antreibt, wie sie vorgeht und wie sie das junge Berufsfeld «betriebliches Mentoring» wahrnimmt.

Liebe Lotte, was fasziniert dich am Berufsbild betriebliche Mentorin?
Lotte: Gute Frage, ich bin ja schon seit langem als Begleiterin für Entwicklung unterwegs. Nach einem Coaching-Basiskurs habe ich schnell gemerkt, dass ich die gelernten Skills gerne vertiefen möchte. So kam ich auf die Ausbildung zur betrieblichen Mentorin und habe den Fachausweis gemacht. Mir war es wichtig, einen schweizweit anerkannten Titel zu haben. Mit dem eidgenössischen Fachausweis wissen Menschen im Business, was das ungefähre Level der Ausbildung und meiner Qualifikation ist. Es ist ein klares Qualitätslabel, zunehmend auch für potenzielle Auftragsgeber aus der Wirtschaft.

Was hat dich dazu bewogen, den Fachausweis zu machen?
Lotte: Ganz konkret unterstütze ich Frauen im Alter zwischen 38 und 57 Jahren. Dann, wann die grossen Fragen aufkommen; Sinnfragen. Also wenn sich die Frau in einem beruflichen Umbruch befindet oder in einer persönlichen Sinnkrise ist. Ich ermutige meine Kundinnen zu mutigen Entscheidungen: Neue Berufsorientierung, Kündigung oder Selbstständigkeit. Es geht darum, die gewisse Life-Balance zu finden und sich unter Umständen von Altlasten zu befreien. Es geht auch darum, die Wahrnehmung und Akzeptanz und das Selbstvertrauen zu schärfen, dass man nun eine Frau in der Lebensmitte ist.

Sehr spannend! Was ist denn dein Wirkungsfeld als betriebliche Mentorin, um Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen?
Lotte: Für mich gehen Persönlichkeitsentwicklungen und Karriereentwicklung einher, weshalb ich normalerweise einfach von Persönlichkeitsentwicklung im Business spreche. Da geht es beispielsweise um Rollenwechsel: Beförderungen, Change im Team oder Stellenwechsel. Ich unterstütze sowohl Menschen in neuen Aufgabengebieten als auch Personen, denen eine Kündigung droht oder die ihre Stelle verloren haben. Seitens Privatkunden sind Neuorientierungen aktuell ein grosses Thema. Die Menschen suchen nach mehr Sinnhaftigkeit in ihrem Leben. Auch wenn das Berufsbild des betrieblichen Mentorings auf die Arbeit mit Einzelpersonen abzielt, so ist die Nachfrage für Arbeit mit Teams doch recht gross. In KMU darf ich regelmässig Teamentwicklungsprozesse begleiten, wie eben erst kürzlich mit einem Kaderteam. Eine sehr erfüllende Aufgabe.

Was bietest du diesen Personen dann konkret an, als betriebliche Mentorin?
Lotte: Also, wenn wir ein bisschen über Methoden sprechen wollen: Ich liebe das Ikigai-Modell und meine Kundschaft liebt es ebenso! Es ist eine wundervolle Methode, um Menschen zum Visualisierern ihrer Träume anzuregen. Gerade bei Themen wie Sinn und Werte ist diese Methode mein absoluter Favorit. Konkret habe ich auch ein Programm entwickelt, um Mitarbeitende zu begleiten, welche erstmals in eine Führungsrolle befördert werden. Dabei geht es um den Rollenwechsel, die damit verbundene Herausforderungen, Selbstmanagement und Leadership. Dieses Programm habe ich übrigens im Rahmen meiner Thematischen Arbeit für den Fachausweis entwickelt und schon in unterschiedliche KMU eingebracht.

Um wieder zum Fachausweis zurückzukehren; Was würdest du potenziellen Interessenten, Interessentinnen mit auf den Weg geben. Was sollten sie Wissen dazu?
Lotte: Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass alle Führungskräfte und HR-Leute eine Ausbildung im betrieblichen Mentoring machen sollten. Das wäre ein riesiger Mehrwert für die Arbeitswelt! Es ist eine Ausbildung, in der man nicht einfach mit Wissen konfrontiert wird, und dies dann Aufsaugen und wiedergeben muss, sondern es löst in einem selbst etwas aus, wofür man bereit sein muss.

Die Auseinandersetzung mit sich selbst ist ein grosser Bestandteil der Ausbildung und eine wichtige Grundlage, um Menschen begleiten zu können. Nur wer mit sich selbst im Reinen ist kann diese Arbeit seriös tun. Des Weiteren ist es gut zu wissen, dass wer diese Ausbildung macht, selbst, ganz individuell eigene Schwerpunkte setzten kann. Im betrieblichen Mentoring generiert man seine eigenen Ansätze und Methoden, legt sein eigenes Wirkungsfeld fest und ist darin dann einzigartig. Für die Ausbildung kann man sich ruhig etwas Zeit lassen; ich habe mir etwas mehr als zwei Jahre genommen und das war sehr wertvoll, denn einige Ereignisse in diesem Zeitraum konnte ich in mein Wirken einfliessen lassen.

Gibt es noch etwas, das wir nicht besprochen haben, was dir aber noch wichtig ist zu sagen?
Lotte: Dank dieser Ausbildung und aufgrund meiner Faszination dafür kann ich nun selbst auch mithelfen, Menschen das betriebliche Mentoring beizubringen. Es ist für mich ein riesengrosses Geschenk, etwas zurückzugeben, was ich selbst erhalten habe. Es ist echt ein wunderbarer Beruf!

Für die SCA, Sonja Kupferschmid

Zur Werkzeugleiste springen