Lukas Brodmann

Interview mit Coach – Lukas Banholzer

Was hat dich dazu bewogen, dass du heute als Coach unterwegs bist?
Für mich ist es wichtig, dass man sich immer wieder selber reflektiert, innehält und sich überlegt, stimmt mein eingeschlagener Weg für mich immer noch oder in welchen Punkten brauche ich Veränderung. Als ich nach abgeschlossenem Psychologiestudium an der Uni Bern als Schulpsychologe zu arbeiten begann, merkte ich, dass ich für die Beratungsgespräche noch zusätzliches Handwerkzeug für die praktische Arbeit benötige. So habe ich damals die Weiterbildung als Systemisch-Lösungsorientierter Coach absolviert, welche mich persönlich bereicherte und meine Werte und Haltungen schärfte. Nach 8 Jahren in denen ich als Schulpsychologe gearbeitet habe, wollte ich eine Veränderung, um noch stärker beraterisch tätig sein zu können und Menschen auf ihrem Weg zu begleiten. So habe ich mich für die Selbständigkeit entschieden und arbeite seither als Coach.

In welchen Bereichen bist du heute genau unterwegs?
Seit Januar 2023 bin ich als Geschäftspartner gemeinsam mit Robert Buchli unterwegs. Wir haben Angebote im Bereich Sport, Wirtschaft und Kulturentwicklung. Wir machen Einzelcoachings und unterstützen Teamprozesse. Dabei legen wir den Wert auf die Innere Stärke, welche immer entscheidender wird. Im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes unterstützen wir Menschen, das persönliche Potential zu entfalten. Wir setzen uns gemeinsam mit den grundlegenden Fragen nach Zielen, Erwartungen und Werten auseinander. Wir integrieren das Umfeld und berücksichtigen die individuellen Bedürfnisse und Besonderheiten unseres Gegenübers. Der Mensch steht immer im Zentrum.

Bei der Firma Social Input GmbH, welche in der Arbeitsintegration von Menschen mit Migrationshintergrund tätig ist, habe ich ein beraterisches Mandat und wir profitieren gemeinsam sehr von der Zusammenarbeit. Seit 3 Jahren bin ich als Experte bei der Berufsprüfung «betriebl. MentorIn mit eidg. FA» tätig, was ebenfalls eine spannende Abwechslung im Berufsalltag darstellt. In meiner Freizeit engagiere ich mich ehrenamtlich als Präsident des Vereins «Lacitos de Luz», ein Kinderhilfswerk in Peru.

Welches sind aus deiner Sicht die Chancen und Risiko des Tätigkeitsfelds eines Coaches?
Das Tätigkeitsfeld eines Coaches ist sehr gross und vielfältig. Darin sehe ich eine Chance, dass es Platz hat für viele verschiedene Arten von Coachings und Beratungen. Das führt aber auch zu einem Dschungel an Coachingangeboten, welche es für den Kunden oder die Kundin schwierig machen, den für ihn oder für sie passenden Coach zu finden.

Zudem besteht das Risiko, dass der Coach sich seiner/ihrer eigenen Grenzen und aber auch der Möglichkeiten zu wenig bewusst ist. Durch ein Coaching lernt man sich und seine Stärken und Ressourcen besser kennen. Der Austausch mit einer neutralen Fachperson hilft, den für sich passenden Weg einzuschlagen und die eigenen Ziele zu erreichen.

Welche Rolle spielt die sca für dich in deinem Wirken?
Die SCA als Berufsverband der professionell arbeitenden Coachs und betrieblichen Mentoren und Mentorinnen bietet Aus- und Weiterbildungen an, wovon ich als Mitglied profitieren kann und der Verband setzt sich auch für berufsbezogene Interessen ein. Die SCA setzt sich für einen Qualitätsstandard ein und als Mitglied kann ich meine Dienste als Coach auf der Homepage der SCA sichtbar machen. Die Vernetzung mit anderen Coachs wird ebenfalls gefördert. Als Trägerin des eidgenössischen Berufsabschlusses zum betrieblichen MentorIn, bei welcher ich als Experte im Einsatz bin, bietet sich mir ein weiteres Tätigkeitsfeld als Coach.

Du bist als Experte bei der Berufsprüfung zum betrieblichen MentorIn mit eidg. FA tätig. Was fasziniert dich am Berufsbild betriebliche MentorIn?
Aus meiner Sicht produziert unser System wenig SiegerInnen und viele VerliererInnen. Damit meine ich, dass gerade im betrieblichen Umfeld beispielsweise viele krankheitsbedingte Ausfälle durch den Einsatz eines betrieblichen Mentors oder einer Mentorin zu verhindern wären. Durch ein gutes Umfeld im Betrieb gelingt es, dass die Mitarbeitenden ihr natürliches Potential ausschöpfen können. Die Fokussierung auf Ressourcen und mögliche Lösungen durch einen systemisch ganzheitlichen Ansatz, welcher in der Ausbildung vermittelt wird, hilft allen Beteiligten weiter.

Die drei unterschiedlichen Rollen als Coach, Trainer und Berater, welche der/die betriebliche MentorIn situativ einnimmt, finde ich sehr spannend. Durch meinen Einsatz als Experte lerne ich immer wieder neue Menschen und Methoden kennen, was mich persönlich bereichert. Des Weiteren kann ich so mithelfen, qualitativ gute betriebliche MentorInnen in die Berufswelt zu entlassen

Für die sca, Sonja Kupferschmid

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